Auflösung des 2. Ulli-Stein-Immobilien-Gewinnspiels
Zur Information: Die heute kaum mehr zu entziffernde Originalinschrift auf dem Querbalken ist in einer Abschrift nachzulesen in der kleinen Broschüre: Rauschenberg – ein historischer Stadtführer, erschienen 1999, verfasst von Theresia Jacobi. Dieses informative, „grüne“ Heftchen kann in der Stadtbücherei Rauschenberg noch käuflich erworben werden.
Auch das 2. Gewinnspiel hat wieder erfreulichen Zuspruch unter den Lesern des Burgwaldspiegels gefunden, die Teilnehmerzahl ist sogar gegenüber dem ersten Rätselwettbewerb vom Januar/Februar dieses Jahres weiter gestiegen. Bis auf eine Rückmeldung hatten alle Zuschriften die richtigen Lösungen auf die 3 Fragen herausgefunden.
Auf dem in Heft 8 des Burgwaldspiegels am 12. April 2013 erstmals abgedruckten Foto ist die sog. Judenscheune in Rauschenberg zu sehen, die Ende des 18. Jahrhunderts zusammen mit knapp 70 weiteren Scheunen zum Scheunenviertel von Rauschenberg gehörte. Das Scheunenviertel lag aus Gründen des Brandschutzes außerhalb der Stadtmauer. Die ehemalige Judenscheune ist für den Betrachter ein noch heute imposanter Fachwerkbau, der mehrere in Rähmbauweise errichtete Geschosse umfasst, gekrönt von einem breitflächigen Mansarddach. Auffällig ist der kleine dachartige Geschossvorsprung über dem großen Scheunentor, der mit Biberschwanzziegeln abgedeckt ist. Unter diesem kleinen Vordach befindet sich ein Querbalken mit einer heute kaum mehr lesbaren Inschrift in hebräischer und lateinischer Schrift, die die Antworten zu den Fragen 2 und 3 des Gewinnspiels enthält.
Dieser kulturhistorisch bedeutsame Bau ist eines der letzten profanen Zeugnisse ehemaligen jüdischen Lebens und Wirtschaftens in Rauschenberg, ein öffentlich sichtbares, denkmalgeschütztes Mahnmal, das an die zerstörten Lebenswelten und das Schicksal der NS-Opfer in den Jahren nach 1933 vor Ort erinnert. Lebten 1933 noch acht jüdische Familien mit insgesamt ca. 40 Personen in der Stadt, so ist in den folgenden Jahren der größere Teil der jüdischen Gemeindemitglieder infolge wirtschaftlichen Boykotts, zunehmender Entrechtung und verstärkter Repressalien weggezogen bzw. emigriert. Sieben jüdische Einwohner Rauschenbergs wurden deportiert und ermordet.
Hier nun die Auflösung der 3 Fragen aus Heft 8 des Burgwaldspiegels:
1. Wo steht das Gebäude, das auf dem Foto zu sehen ist? (bitte den Ort und den Straßennamen angeben)
Richtige Antwort: Das Gebäude steht in Rauschenberg an der Ecke „Hinter der Stadt“/“Gickelhof“.
2. Wann ist das Gebäude errichtet worden? (hier reicht die Jahreszahl)
Richtige Antwort: Errichtet wurde das Gebäude im Jahre 1779.
3. Wer sind die Erbauer des Gebäudes? (bitte den Familiennamen und die Vornamen beider Eheleute angeben)
Richtige Antwort: Seine Erbauer waren die Eheleute Isaak und Rewecka Katz.
Unter den Einsendungen mit den richtigen Antworten wurden zwei Gewinner ermittelt. Sie können sich je ein Buchgeschenk nach eigener Wahl aus dem Sortiment des Burgwald-Verlages, etwa aus der Rubrik Regional- und Zeitgeschichte, auswählen.
Gewonnen haben:
Silke Jasky-Gamb aus Stadtallendorf-Wolferode und August Werner Seibel aus Rauschenberg. Herzliche Gratulation den beiden glücklichen Gewinnern!
Aufgrund der anhaltend guten Resonanz auf die ersten beiden Ulli-Stein-Immobilien-Gewinnspiele werden wir voraussichtlich Ende Juni ein weiteres Preisausschreiben mit Fragen zur Kulturgeschichte Rauschenbergs und seiner Stadtteilgemeinden im Burgwaldspiegel und parallel dazu auf der Website www.ulli-stein-immobilien.de veröffentlichen.
Dr. Ulli Stein / Rauschenberg